Mittwoch, 11. Juni 2014

Die feuchte Doris

Es gibt schon lustige Kunden....

Schon nett wenn man sich eine Beschwerde durchliest. In allen Einzelheiten wird alles geschildert. Es geht um ein Zelt, das zum Unmut des Kunden beitrug.
Abends begaben sie sich, die Mama nennen wir sie Doris und der Sohn - angeblich, in das Zelt. Hocherfreut über die neue Erungenschaft und schliefen die ganze Nacht unbehelligt durch. Sie hatten natürlich alles knallfest geschlossen, es könnte ja ein Einbrecher sein unwesen treiben und das Zelt ausrauben.... es darf geschmunzelt werden....

Am Morgen erfasste sie das Entsetzen, hatte sich der Morgentau durch die angeblich dichte Wand in den Innraum verirrt!! Diese Feuchtigkeit möchte sie nicht hinnehmen schreibt sie und wenn es regnet, das möchte sie gar nicht erst erleben, schreibt sie.
Wir sind uns nun nicht sicher was die Innenräume des Zeltes nun wirklich erlebt haben, denn der Morgentau entsteht nicht, weil hier eine Undichtigkeit vorliegt. 

Es ist die eine Transpiration, die sich hier an den Zeltwänden wieder findet!!!! Also was hat hier wirklich statt gefunden!! Doch mehr als nur atmen??

Ziehen Sie doch mal eine Frischhaltefolie über eine Schüssel mit Nahrungsmitteln, da gibt es auch Feuchtigkeit, die sich innen anlegt und genau so ist das hier auch.

Deshalb ist es immer anzuraten, das Zelt hermetisch abzuriegeln, damit ja keine Zirkulation stattfindet, damit den morgentlichen Tau auch gleich direkt vor der Nase hat, wenn man am Morgen aufwacht, da muss man nicht erst das Zelt verlassen. Bequemlichkeit ist eben alles!

Doch das der feucht gewordenen Kundin zu erklären benötigt eine ganze Menge Überzeugungskraft, denn diese physikalischen und überall gültigen Gesetzmäßigkeiten zu vermitteln ist schwieriger als unsichtbare Bäume zu verkaufen. Dafür gibt es noch eher Abnehmer.

Also die nächsten Wochen Kommunkation ist gesichert, ein Lob auf die moderne Variante des Briefeschreibens, das Mail, wir werden auch dieses Fach noch voll kriegen, das wäre doch gelacht.

Dienstag, 10. Juni 2014

Royal Rumble der Begrifflichkeiten

Viele Mails sind wirklich wunderbar und sehr verständlich gefasst, aber es gibt auch Mitteilungen, die sich ergießen in Begrifflichkeiten, die bis dahin niemand in der Firma gehört hat. In vielen scheinbar unzusammenhängenden Sätzen wird eine Problematik dargestellt, die sich erst nach eingehendem stundenlangem Studium erschließt.

Und wenn man sich wirklich die Zeit nimmt um zu verstehen, was mein Gegenüber möchte verheddert man sich einem überströmendem Wortschwall, wunderbar zu lesen zwar, aber an der notwendigen Sinnhaftigkeit seien hier Zweifel angemeldet..

Sollte man sich nach einer gefühlten Ewigkeit an das Ende es fünfseitigen Dokuments in Schriftgröße 8 durchgearbeitet haben, scheint man auch nicht schlauer als am Anfang des Studiums. Leichte Gefühle des Unmuts machen sich breit, da wir nun hier bereits an die 25 neue Worte kennengelernt haben die sonst sowieso keiner benutzt und dennoch hat sich einem der Grund des Angriffs der geschriebenen Schrift noch immer nicht erschlossen.

Beinahe todesmutig drückt man auf den Button "antworten" und stellt mit einer entwaffnenden Einfachheit, die Fragen, die zur Klärung der Angelegenheit beitragen. Statt die Sache abzukürzen und die Fragen einfach zu beantworten, werden weitere Worte aus den tiefen des Konversationslexikons ans Licht gezerrt und so die bislang äußerst sinnlose Vermittlung von Inhalten, die nur auf den ersten Blick als Klärend erpfunden werden. 

So wird hier nun ein Mail nach dem anderen ausgetauscht ohne der Sache auch nur annähernd nahe zu kommen. Aber auf eines kann hier vertraut werden und zwar das der Kunde sich früher oder später darüber beschwert, dass es ihn zu lange dauert (was auch immer). Er lässt auch nicht im Entferntesten den Gedanken zu, dass es vielleicht ein wenig an seiner Art sich zu vermitteln liegt. 

Leider haben den Lehrgang "Hellsehen für Anfänger" erst im nächsten Monat.

Sehr unbefriedigend...

Es stand die Frage im Raum, wie lange es denn dauern würde um ein Paket nach Belgien zu versenden. Wohlgemerkt, die Artikel waren noch nicht bestellt und die Zahlung war dem zu Folge auch noch nicht im Hause.

Dennoch musste sich die Kollegin mit der Frage befassen ob der angestrebte Einkauf denn auch in zwei Tagen in Belgien seien. Als die Kundin zur Antwort bekam, dass wir auf den genauen Auslieferzeitpunkt leider keinen Einfluss haben, bekam die Kundin förmlich einen Sprachdurchfall, ungebremst legte sie sich in sprachliche Kurven und ließ mit ihrem Wortschwall nicht nach. Als nun meine Kollegin sich auch wieder an der Komminikation betreiligen wollte musste sie sich ein schroffes: "Ich spreche noch unterbrechen Sie mich nicht!" anhören, um sich dann in die Turbofrequenz zu begeben.

Mir ist absolut unverständlich, wie jemand etwas erfahren möchte, wenn er sich in nicht enden wollenden Monologen ergießt und - sollte man sich dann tatsächlich erfrechen auf die gestellte Frage einen Anflug von Antwort geben zu wollen, sich auch noch so auch noch eine schon fast schmerzhafte Abfuhr erteilen zu lassen.

Am Ende des Gespräches, beziehungsweise der gelungenen und äußerst einseitigen Selbstdarstellung und Selbstdarstellung konnte die benötigte Information nun dennoch vermittelt werden und da es nun nicht möglich ist verbindliche Aussagen diesbezüglich zu treffen erwiderte die Kundin, dass dieses nun eine äußerst unbefriedigende Antwort für Sie sei.

Es stellt sich die Frage was in ihrem Leben denn noch alles so unbefriedigt sei, da sie nicht gerade einen glücklichen und zufriedenen Eindruck machte, eher so ein bischen streitsüchtig. so als würde das letzte Mal schon eine sehr lange Weile her gewesen zu sein. Und ehrlich, wer mag schon so Zimtzicken.

Dem gegenüber stellt sich die Frage: "Warum eigenlich immer auf den letzten Drücker?" Hätte das nicht schon ein paar Tage vorher erledigt werden können? Muß der Rest der Menschheit eigentlich immer unter solchen Menschen leiden?